Mittwoch, 16. April 2025

Ich bin immer online!

Ich denke, immer online zu sein ist eigentlich ein Problem. Wir müssen viele Stunden im Internet verbringen, ob wir es wollen oder nicht. Die Arbeit im Internet, die Freunde, die Deutschbücher, die Spiele. Das Internet ist für uns zur größten Bibliothek geworden, weil man fast alles dort finden kann. Jedoch mitunter will man ein echtes Buch lesen. Dann geht man in eine Bibliothek, wo man andere Leute sehen kann. Zweifelsohne kann ein Mensch ruckzuck irgendwelche Informationen bekommen: wie man ein Ei kocht, wie man mit Python programmiert, die Rechnungen zahlen, ein Taxi aufrufen, der Weg finden, an Online-Unterricht teilnehmen oder etwas recherchieren, zum Beispiel wissenschaftliche Datenbanken. Das Letzte ist für mich besonders wichtig. Viele Vorteile!

Aber zurück zum Problem: ein Kommunikationsverlust, eine Pseudowissenschaft, ein ständiges Scrollen in sozialen Medien, wenn eine Stunde wie eine Minute vergeht – sie alle zusammen belasten unser Gehirn. Niemand sollte seine Realfreunde vergessen. Wir müssen nicht nur unsere Kinder im Internet kontrollieren, sondern auch uns selbst: welche Abendshows wir konsumieren und wie viele Stunden auf YouTube pro Tag wir haben, und dass die Onlineverständigung die reale Kommunikation nicht ersetzt.

Endlich kann ich sagen, wenn man die guten und schlechten Seiten des Internets kennt, ist es wichtig, auf Mäßigung zu achten.



Sklaverei

Heute hat meine Frau Geburtstag, das Kind ist krank geworden, im Ergebnis habe ich mich zur Arbeit verspätet. Alles durcheinander, im Büro ist man damit nicht wirklich zufrieden. Und es ist im Stil meines Vaters in diesem Moment über Philosophie nachzudenken. 


Unser Professor an der Hochschule sprach darüber wie die alten Griechen sich in der Welt und im Leben gefühlt haben. Sie würden sich keine Sorgen machen, dass ihre Zivilisation ein Ende genommen, verloren hat, dass sie es nicht geschafft und alles verzockt haben. Alles wird geboren, blüht auf und stirbt letzten Endes. Das war für die Alten ganz normal. Der Wert ihres Lebens lag in den Worten "hier und jetzt" und sie regten sich wegen der Sklaverei zum Beispiel nicht auf. Die Sklaverei war für sie in der menschlichen Natur und sie dachten nicht, dass man sie einfach abschaffen kann. Wie im Gefängnis blieb nur der ein Mensch, der wegen einer unbedeutender Kleinigkeit fertig war zu sterben. Das war ein freier Mensch. Bist du nicht bereit zu sterben, dann bist du ein Sklave. Und mit denen übte niemand im alten Griechenland Mitleid. Sokrates zog zurück mit dem Heer und wehrte sich aktiv. Philosophen schreiben von der Sklaverei wie von einer gewöhnlichen Sache. 

In unserer Zeit kann sich kaum jemand leisten sich wegen einer Kleinigkeit zu schlagen. Aber es gibt eine Schwelle, hinter der die Kleinigkeiten wichtig zu sein beginnen. Und wenn man diese Schwelle aufschiebt, nimmt die Sklaverei zu.

- Ja, Kirill, hallo. ... Ja, ich komme gleich. - Da bestellt mich die Chefin doch in ihr Büro.  

Kirill

(auf dem Foto: Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Sonntag, 13. April 2025

Wer hat noch ein Euro?

 Drei Gitarristen haben sich nach dem Konzert gezankt und sind für die Nacht in einem billigen Hotel abgestiegen. Der Hotelbesitzer sagte ihnen, dass drei Einzelzimmer ihnen 30 EUR kosten werden. Als die Gäste auf ihre Zimmer gingen, dachte er, dass er zu viel für solche schlechte Bedingungen genommen hatte und schickte einen Jungen, um ihnen 5 EUR zurückzugeben. Der Junge überlegte sich, wie man drei Leuten 5 EUR geben kann,  kam auf keine Idee, gab 3 EUR zurück und behielt 2 EUR. Also, dreimal neun macht 27 EUR - die haben die drei Gäste - plus 2 EUR hat der Junge.


Wo ist übrigens noch 1 EUR? Kirill 

Der einfachste Flug

 Regenwürmer. 

Wenn es im Frühling zu regnen beginnt, kommen viele Würmer aus der Erde und liegen, und kriechen auf dem Asphalt: Wozu machen sie das? Man bekommt den Eindruck, dass sie fliegen wollen. Das tun sie demnächst auch, aber schon im Bauch der begeisterten Vögel, die auf sie ungeduldig


warten. Eine einfache Flugmöglichkeit. 

Kirill 

Samstag, 12. April 2025

Eine Impfung gegen Traurigkeit

 Zwei Männer tragen einen Spiegel auf der Straße. Er bewegt sich mal nach rechts, mal nach links, sie heben ihn, stellen auf die Seite. Darin widerspiegeln sich die Wolken und plötzlich - schlägt die Sonne in die Augen!

Ich erinnere mich an diese Szene, wenn ich nicht traurig oder ängstlich sein will. zum Beispiel in der U-Bahn, wenn der Zug lange im Tunnel steht. 



Und noch weiß ich, dass wenn man seinen Tag damit anfängt, dass man den Verstärker VOX und eine E-Gitarre einschaltet und zehn Minuten spielt, wird dieser Ton - der wunderbare Ton - einen bis zum Abend begleiten. Es ist nur schade, dass sich diese zehn Minuten nie finden.

Kirill